- Geschäftsjahr 2012: erneut mehr Programmkredite vergeben, Zinsüberschuss im Zeichen höherer Margen, operatives IFRS-Konzernergebnis über dem Vorjahr, Eigenkapitalkennziffern weiter verbessert: Kernkapitalquote 21,3 %, Gesamtkapitalquote 27,5 %
- Erstes Quartal 2013: Programmkreditnachfrage nahezu auf Vorjahresstand, erfolgreiche Emissionstätigkeit
Der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt am Main, zeigte sich anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die Agrarwirtschaft sowohl mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2013 als auch mit dem Jahresabschluss 2012 sehr zufrieden. „2012 war für uns ein Premium-Jahrgang. Wir haben unser bisher bestes Ergebnis erzielt - sowohl unter Volumens- als auch unter Ertragsaspekten - und konnten damit unseren Förderauftrag wiederum erfolgreich erfüllen", so Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands.
Im ersten Quartal 2013 erreichte das Neugeschäft bei Programmkrediten mit 1,3 Mrd. € nahezu das hohe Vorjahresniveau. Zufrieden äußerte sich Reinhardt auch über die Refinanzierung der Rentenbank im ersten Quartal: „Mit 4,5 Mrd. € haben wir schon fast die Hälfte unseres Mittelbedarfs für 2013 zu günstigen Konditionen gedeckt".
Geschäftsjahr 2012:
Gestiegene Kreditnachfrage und neue Förderangebote
Die hohe Investitionsdynamik in der Agrarwirtschaft führte 2012 zu einem höheren Neugeschäft. Mit 6,5 Mrd. € (Vorjahr: 6,3 Mrd. €) erreichten die Programmkredite einen neuen Rekord. Besonders gefragt waren Förderkredite für klassische landwirtschaftliche Investitionen wie Gebäude, Flächen und Maschinen sowie zinsgünstige Finanzierungen für öffentliche Infrastrukturmaßnahmen, die vor allem über Landesförderinstitute vergeben werden. Aufgrund der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wurden Finanzierungen für Investitionen in erneuerbare Energien dagegen weniger nachgefragt. Dies galt insbesondere für Biogasanlagen. Hier sank die Kreditnachfrage um fast zwei Drittel. Entsprechend der guten wirtschaftlichen Lage in der Landwirtschaft waren 2012 weniger Darlehen zur Liquiditätssicherung erforderlich. Sie wurden hauptsächlich an Betriebe vergeben, die durch Unwetter und Frost geschädigt wurden. Im laufenden Geschäftsjahr öffnete die Förderbank ihr Liquiditätssicherungsprogramm für Gartenbaubetriebe, die Ertragseinbußen durch die kalte Witterung erlitten haben.
Im Geschäftsjahr 2012 erweiterte die Rentenbank ihr Förderangebot. Kommunen und gewerbliche Unternehmen können nun auch leistungsfähige Breitbandanschlüsse im ländlichen Raum mit Förderkrediten der Rentenbank finanzieren. Darüber hinaus fördert die Bank jetzt auch Bürger- und Bauernwindparks.
HGB-Bilanz 2012:
Programmkredite stellen zwei Drittel aller Förderkredite
Am Jahresende 2012 erreichte das gesamte Fördervolumen in der Bilanz 67,1 Mrd. € (66,7 Mrd. €). Davon entfielen 46,9 Mrd. € (44,1 Mrd. €) auf Förderkredite. Wachstumsimpulse gingen vor allem von den Programmkrediten aus, deren Bestand sich um 12,7 % auf 30,2 Mrd. € (26,8 Mrd. €) erhöhte. Der Anteil dieser für spezielle Förderzwecke und Hilfsmaßnahmen angebotenen Förderkredite stieg damit auf fast 65 % aller Förderkredite. Die verbrieften Finanzierungen, die in der Bilanz in der Position „Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere" ausgewiesen werden, sanken auf 20,2 Mrd. € (22,6 Mrd. €).
Gewinnverwendung 2012: Bilanzgewinn für Förderzwecke
Für die Gewinnverwendung ist der HGB-Abschluss maßgebend. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung (HGB) erreichte 303,7 Mio. €. Aufgrund der Ende Juni 2012 vorgenommenen Ausweisänderung ist dieser Wert allerdings ohne Überleitung nicht mit dem Vorjahreswert (369,8 Mio. €) vergleichbar. Ohne Ausweisänderung hätte das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung mit 374,3 Mio. € den guten Vorjahreswert sogar leicht übertroffen. Auf den Jahresüberschuss hatte die Ausweisänderung keinen Einfluss. Der Jahresüberschuss wurde 2012 mit 51,0 Mio. € (49,0 Mio. €) um 2,0 Mio. € höher als im Vorjahr ausgewiesen. Der nach Dotierung der Rücklagen verbleibende Bilanzgewinn von 12,8 Mio. € (12,3 Mio. €) wird ausschließlich für Förderzwecke verwendet. Er wird je zur Hälfte dem Zweckvermögen und dem Förderungsfonds zugeführt. Mit dem Zweckvermögen unterstützt die Förderbank die Entwicklung und Markteinführung von Innovationen. Wichtige Schwerpunkte des Förderungsfonds bilden Zuschüsse für agrarbezogene Forschungsprojekte und Weiterbildungsmaßnahmen des landwirtschaftlichen Berufsstands. Für die Verbilligung der Programmkredite setzte die Förderbank 75,9 Mio. € (73,4 Mio. €) aus ihren Erträgen ein. Außerdem erhöhte sie das Kapital der Edmund Rehwinkel-Stiftung um 2,0 Mio. €. Insgesamt erreichte die aus Erträgen der Bank finanzierte Förderdividende 90,7 Mio. € (88,4 Mio. €).
IFRS-Ertragsentwicklung 2012: Zinsüberschuss leicht gestiegen
Aufgrund höherer Margen lag der Zinsüberschuss im Geschäftsjahr 2012 leicht über dem Niveau des Vorjahres. Der nach IFRS ermittelte Zinsüberschuss wuchs um 1,1 % auf 365,9 Mio. € (361,9 Mio. €). Das IFRS-Konzernbetriebsergebnis vor Fair Value- und Hedge-Bewertung lag mit 299,5 Mio. € um 16,4 Mio. € höher als im Vorjahr und weist im längerfristigen Vergleich eine stabile positive Entwicklung auf. Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 48,9 Mio. € (48,0 Mio. €) leicht über dem Vorjahr.
IFRS-Bewertungsergebnisse im Zeichen der anhaltenden Schuldenkrise
Die unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der europäischen Schuldenkrise hatten sinkende Risikoaufschläge zur Folge - auch für Schuldner aus den von der Krise besonderes betroffenen Ländern. Dies führte zu deutlich positiven Bewertungsergebnissen in der Neubewertungsrücklage. Hier wurden Bewertungsgewinne in Höhe von 584 Mio. € (-360 Mio. €) erfolgsneutral erfasst. Aus der Höherbewertung eigener Emissionen ergaben sich hingegen Bewertungsverluste. Zum Jahresultimo wurde deshalb ein Ergebnis aus Fair Value- und Hedge-Bewertung in Höhe von -56 Mio. € (-352 Mio. €) in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. „Als Nichthandelsbuchinstitut verfolgen wir eine Buy-and-Hold-Strategie. Diese Bewertungsgewinne und -verluste sind deshalb lediglich eine temporäre Größe, solange kein Kontrahent ausfällt. Spätestens bis zur Fälligkeit der jeweiligen Geschäfte neutralisieren sie sich", erläuterte Hans Bernhardt, der im Vorstand den Bereich Finanzen verantwortet.
Steigende Kapitalquoten: Solide Basis für Basel III
Die Eigenmittel wuchsen in der Bilanz 2012 auf 4,0 Mrd. € (3,6 Mrd. €). Davon entfielen 2,2 Mrd. € (1,9 Mrd. €) auf den Fonds für allgemeine Bankrisiken, dem 291,0 Mio. € (580,2 Mio. €) zugeführt wurden. Sowohl die nach der Solvabilitätsverordnung errechnete Kernkapitalquote als auch die Gesamtkapitalquote liegen mit 21,3 % (16,7 %) bzw. 27,5 % (25,7 %) deutlich über den regulatorischen Anforderungen. „Die aus Basel III resultierenden veränderten regulatorischen Rahmenbedingungen berücksichtigen wir in unseren Planungen. Aufgrund der durchgeführten Simulationsrechnungen gehen wir davon aus, dass die Rentenbank die Anforderungen aus Basel III bzw. des Umsetzungsgesetzes CRD IV erfüllen wird", erklärte Bernhardt.
Refinanzierung 2012: Euro wichtigste Emissionswährung
Zur Refinanzierung ihres mittel- und langfristigen Fördergeschäfts nahm die Rentenbank im Berichtsjahr 9,6 Mrd. € (12,0 Mrd. €) auf, 73 % (77 %) davon bei internationalen Investoren. Mit rund 26 % entfiel mehr als ein Viertel des Mittelaufkommens auf Zentralbanken und 53 % auf Banken, für die die Nullgewichtung der Rentenbank-Emissionen besonders attraktiv ist. Die wichtigste Emissionswährung war der Euro mit einem Anteil von 47 %, gefolgt vom US-Dollar mit 30 %. Den dritten Rang nahm mit 12 % erneut der Australische Dollar ein. Die Rentenbank war im „Kangaroo"-Markt mit einem ausstehenden Volumen von 9,7 Mrd. AUD am Jahresende weiterhin die drittgrößte ausländische Emittentin.
Auf der Passivseite der Bilanz 2012 bilden die verbrieften Verbindlichkeiten mit 62,2 Mrd. € (62,8 Mrd. €) den größten Einzelposten. Darin sind 45,1 Mrd. € (43,6 Mrd. €) Medium Term Notes sowie 11,7 Mrd. € (12,2 Mrd. €) Globalanleihen und 5,3 Mrd. € (7,0 Mrd. €) Euro Commercial Papers enthalten.
Service:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finanzierungen, die wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergeben werden. Der Förderauftrag bestimmt auch die Gewinnverwendung. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Überwiegend refinanziert sie sich an den internationalen Finanzmärkten. Die Förderbank gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.
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Kennzahlen 2012 (PDF)