Bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Gleichzeitig wird der Strombedarf in Deutschland deutlich steigen. Deshalb ist ein erheblicher Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig. Die vorliegende Studie „Die volle Ernte der Bioenergien einfahren“ zeigt auf, wie die ungenutzten Potenziale der Bioenergie erschlossen werden können und Biogas und Biomethan im zukünftigen Energiemix eine deutlich größere Rolle spielen können als bisher angestrebt.
Ein höherer Anteil an Bioenergie würde einerseits einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland leisten. So ist Bioenergie flexibel für den Grundlastbedarf einsetz- und speicherbar. Sie könnte daher Schwankungen bei Solar- und Windenergie ausgleichen. Gleichzeitig könnte durch technologische Innovationen entlang der Bioenergie-Wertschöpfungskette der Stromertrag um 140 Prozent gesteigert werden.
Andererseits könnten die Kosten der Energiewende deutlich gesenkt werden. Die Verteilung von Bioenergie kann über bestehende Gasnetze erfolgen. Dies würde den Bedarf an speziell für Wasserstoff entwickelte neue Infrastruktur deutlich reduzieren. Gleichzeitig könnten die Kosten der Bioenergieerzeugung durch Innovationen um 10 bis 50 Prozent gesenkt werden. Damit wäre Bioenergie auf dem Energiemarkt wettbewerbsfähig.
Entscheidend für die notwendige Skalierung und Wettbewerbsfähigkeit der Bioenergieproduktion sind neben technologischen Innovationen auch finanzielle und regulatorische Anreize, die auf Ressourceneffizienz, Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind.
„Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen wir unsere Energieversorgung resilient aufstellen. Bioenergie spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn sie macht uns unabhängiger von fossilen Energieträgern und ist zugleich eine klimafreundliche Alternative“, so Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank. „Mit dem Auslaufen der Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz steht die Bioenergiebranche vor einer Entwicklungs- und Transformationsphase. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, sind Innovationen gefragt, die die Energieerzeugung in bestehenden Anlagen wettbewerbsfähig und den Bau weiterer Biogasanlagen wirtschaftlich attraktiv machen. Gleichzeitig können Innovationen für eine effizientere und nachhaltigere Nutzung der knappen Rohstoffe sorgen.“
Mit ihrer Start-up-Förderung unterstützt die Rentenbank technologische Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft. Gleichzeitig bietet sie ein umfangreiches Portfolio an Förderprogrammen im Bereich der erneuerbaren Energien.
Sebastian Heitmann, Investor und Partner bei Extantia abschließend: „Die Rolle der Energie vom Land wurde bisher unterschätzt. Dank neuer Technologie wird Bioenergie einen entscheidenden Beitrag leisten, die Energiewende zu einem Erfolg zu machen.“
Die Studie "Die volle Ernte der Bioenergien einfahren" finden Sie hier.
Hintergrund:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft und den länd-lichen Raum. Der Förderauftrag schließt neben der Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamten Wert-schöpfungskette Lebensmittel den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso ein wie die Förderung der Bio-ökonomie. Besonderes Gewicht liegt auf der Innovationsförderung. Sie reicht von der Forschung und Ent-wicklung an Hochschulen über die Frühfinanzierung agrarnaher Start-ups bis hin zur Markt- und Praxis-einführung neuer Technologien und Produkte. Die Förderinstrumente der Rentenbank sind Zuschüsse, Nachrangdarlehen und Programmkredite. Die Programmkredite werden wettbewerbsneutral über die Hausbanken der Endkreditnehmer vergeben. Die Rentenbank refinanziert Banken, Sparkassen und Ge-bietskörperschaften mit Bezug zum ländlichen Raum. Die Bank ist eine bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Sie unterliegt dem KWG und wird von der BaFin und der Bundesbank beaufsichtigt. Die Förderbank refinanziert sich an den Finanzmärkten und gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.